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    20. März 2025 · Lesezeit: 5 minuten

    Wie People Analytics den Einstellungsprozess verbessert – Warum Daten besser sind als Bauchgefühl

    Im Recruiting-Prozess treffen Personalverantwortliche täglich viele Entscheidungen, von der Auswahl geeigneter Kandidaten bis hin zur Beurteilung ihrer langfristigen Eignung für das Unternehmen. Oft beruhen diese Entscheidungen auf einem Bauchgefühl, persönlichen Erfahrungen und subjektiven Einschätzungen. Doch was, wenn es eine objektivere, datengetriebenere Herangehensweise gibt, die bessere Ergebnisse liefert?

    People Analytics – der Einsatz von Datenanalyse im Personalwesen – hat sich in den letzten Jahren als äußerst wertvolles Werkzeug etabliert. Besonders im Einstellungsprozess kann der Einsatz von People Analytics nicht nur die Qualität der Entscheidungen verbessern, sondern auch den gesamten Prozess effizienter und fairer gestalten. Hier sind einige Gründe, warum People Analytics das Bauchgefühl im Recruiting ersetzen sollte:

    1. Objektivität und Genauigkeit

    Das Bauchgefühl mag eine schnelle Entscheidung ermöglichen, doch es basiert oft auf unbewussten Vorurteilen oder persönlichen Vorlieben. People Analytics hingegen stützt sich auf objektive Daten, die aus verschiedenen Quellen stammen – etwa Lebensläufen, Vorstellungsgesprächen, Tests und historischen Leistungsdaten. Diese Daten ermöglichen es, Muster und Zusammenhänge zu erkennen, die ein menschliches Urteil möglicherweise übersehen würde.

    Durch die Analyse von Faktoren wie beruflichem Werdegang, Fähigkeiten und Verhalten können Recruiter Kandidaten objektiv bewerten und vorhersehen, wie gut sie ins Team und die Unternehmenskultur passen. Dies reduziert die Wahrscheinlichkeit von Fehlbesetzungen und steigert die langfristige Mitarbeiterbindung.

    2. Vorhersage von Erfolg und Leistung

    Ein weiterer Vorteil von People Analytics ist die Möglichkeit, den zukünftigen Erfolg von Kandidaten besser einzuschätzen. Statt sich auf subjektive Eindrücke während eines Interviews zu verlassen, können Daten über vergangene Leistungen und Verhaltensmuster dazu genutzt werden, zu prognostizieren, wie ein Kandidat im Unternehmen abschneiden wird. Dies ist besonders wertvoll, wenn es darum geht, hochqualifizierte Fachkräfte zu finden, die langfristig zum Unternehmenserfolg beitragen.

    Unternehmen, die People Analytics nutzen, können auf Basis von Daten wie der bisherigen Karrieretätigkeit oder Ergebnissen aus Assessments erkennen, welche Eigenschaften und Qualifikationen mit herausragenden Leistungen übereinstimmen. Diese Erkenntnisse führen zu einer höheren Passgenauigkeit bei der Auswahl und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass neue Mitarbeiter die gewünschten Ergebnisse liefern.

    3. Vermeidung von Bias und Förderung der Diversität

    Ein häufiges Problem im Recruiting-Prozess sind unbewusste Vorurteile (Bias), die zu einer verzerrten Auswahl führen können. Ob es sich um Geschlecht, Alter oder ethnische Herkunft handelt, viele Entscheidungen werden unbewusst von Stereotypen beeinflusst. People Analytics kann helfen, diese Vorurteile zu reduzieren, indem es klare, datengestützte Kriterien für die Kandidatenbewertung bereitstellt.

    Ein Beispiel: Durch die Analyse von Leistungsdaten von Mitarbeitern, die ähnliche demografische Merkmale aufweisen, lässt sich zeigen, dass Diversität in einem Team zu besseren Ergebnissen führt. People Analytics unterstützt daher nicht nur die faire Auswahl von Kandidaten, sondern kann auch helfen, eine vielfältigere und inklusivere Belegschaft zu schaffen.

    4. Effizienzsteigerung und Kostenreduktion

    Der traditionelle Einstellungsprozess ist oft zeitaufwendig und teuer. Recruiter müssen eine Vielzahl von Kandidaten interviewen und Testverfahren durchführen, um den besten Kandidaten zu finden. People Analytics optimiert diesen Prozess, indem es datenbasierte Empfehlungen gibt und somit die Anzahl der Interviews und Tests reduziert, die erforderlich sind, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.

    Mit Hilfe von Algorithmen und maschinellem Lernen können HR-Teams schneller auf Kandidaten zugreifen, die am besten zu den Anforderungen der Position passen. Dies spart nicht nur Zeit, sondern auch Kosten, die mit dem Auswahlprozess und der Fehlbesetzung von Positionen verbunden sind.

    5. Verbesserte Candidate Experience

    Ein datengestützter Ansatz im Recruiting kann auch die Candidate Experience verbessern. Kandidaten wissen, dass ihre Bewerbung auf objektive und faire Weise bewertet wird, was das Vertrauen in den Einstellungsprozess stärkt. Zudem können HR-Teams durch die Nutzung von People Analytics den gesamten Bewerbungsprozess optimieren, indem sie schneller auf Bewerbungen reagieren und transparent kommunizieren.

    Die Einführung von People Analytics ermöglicht es, Bewerberdaten in Echtzeit zu analysieren und personalisierte Rückmeldungen zu geben. Dies trägt dazu bei, dass sich Kandidaten wertgeschätzt fühlen und ihre Erfahrung mit dem Unternehmen positiv ausfällt, unabhängig davon, ob sie eingestellt werden oder nicht.

    Fazit

    People Analytics bietet eine leistungsstarke Möglichkeit, den Einstellungsprozess zu revolutionieren und bessere Entscheidungen zu treffen. Anstatt sich nur auf das Bauchgefühl zu verlassen, können Unternehmen mit Hilfe von Daten fundierte, objektive und vorhersagbare Entscheidungen treffen, die zu einer besseren Mitarbeiterbindung, höherer Leistungsfähigkeit und einer gerechteren Auswahl führen.

    Die Implementierung von People Analytics ist kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess der Datensammlung, Analyse und Verbesserung. Doch die Vorteile, die ein datengetriebenes Recruiting mit sich bringt, machen den Aufwand mehr als wett. Unternehmen, die People Analytics in ihren Einstellungsprozess integrieren, werden nicht nur die besten Talente anziehen, sondern auch die Grundlage für nachhaltigen Erfolg schaffen.

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